Bereits am Freitag ist ein Landwirt bei der Feldarbeit zwischen den Ortschaften Schwebheim und Grettstadt, bei Schweinfurt, auf Metallteile gestoßen. Da auch die hinzugezogene Polizeistreife das im Erdreich steckende Teil nicht identifizieren konnte, wurde am Montagmorgen der Kampfmittelräumdienst aus Feucht alarmiert, der die Stücke freilegte und als Vierlingsflak aus dem 2. Weltkrieg identifiziert hat.
Vermutlich gehörte das Geschütz zum Verteidigungsgürtel um Schweinfurt, um die dort ansässige, für den Krieg wichtige Industrie, vor Luftangriffen zu schützen. Da die Läufe der Waffe nicht wie üblich gesprengt waren, gehen die Experten davon aus, dass die Waffe zu Kriegsende einfach in ihrer Stellung mit Erdreich zugeschüttet wurde und in Vergessenheit geriet.
Die zwar stark in Mitleidenschaft gezogene aber komplette Flak, die fast 70 Jahre im Erdreich steckte, gilt auch in ihrem jetzigen Zustand immer noch als Kriegsgerät und muss durch den Kampfmittelräumdienst gesichert, verwahrt und entsorgt werden.
Nachdem das Gerät ausgegraben und die dabei liegende Munition durch die Experten gesichert war, wurde gegen Mittag durch die Polizeiinspektion Schweinfurt beim THW-Ortsbeauftragten für Gerolzhofen, Matthias Pfister, angefragt, ob das THW den Abtransport der Waffe übernehmen könnte.
Aus Sicherheitsgründen sollte der Waffenfund zunächst geheim gehalten werden. Deshalb wurden gebeten nur mit Minimalstärke auszurücken und die THW-Kräfte nicht über Funkalarmempfänger, sondern nur telefonisch zu alarmieren. Gegen 13:00 rückten dann der Ortsverband Gerolzhofen mit 3 Mann Personal, dem GKW I und dem Transportanhänger, sowie der Ortsverband Schweinfurt mit ebenfalls 3 Mann und dem Radlader an, um das Kriegsgerät zu verladen und abzutransportieren.
Um 16:30 war dann die komplette Waffe auf unserem Anhänger verladen und gesichert. Unter Begleitung durch den Kampfmittelräumdienst transportierten unsere Kräfte dann den Fund auf die Verwahrstelle der Kampfmittelbeseitiger nach Feucht wo über das weitere Schicksal der Flak entschieden wird. Angedacht ist die Verschrottung oder, da der Fund einer kompletten Vierlingsflak doch auch für die Waffenexperten eine Seltenheit ist, eventuell die Weitergabe des Geräts an ein Museum.
Gegen 22:30 Uhr waren dann unsere Helfer und Fahrzeuge sicher wieder in der THW-Unterkunft Gerolzhofen.