Am Mittwoch den 06. August ging es los. Am frühen Vormittag machten sich die 10 Jugendlichen und 3 Betreuer mit Jugendbus und Zugtruppfahrzeug auf den Weg nach Mönchengladbach. Wo der mit Zelt und Ausstattung voll beladene Lkw eines Helfers, der bereits am Vorabend losgefahren war schon auf die Ankunft unserer Jugend wartete.
Am Lagerplatz der ehemaligen Joint Headquarters, einem ehemaligen NATO-Stützpunkt der britischen Armee, angekommen musste im Gewühle der 5000 Teilnehmer der Zeltplatz gefunden und unser Lager im strömenden Regen aufgeschlagen werden. Nach dem Abendessen und der anschließenden Begrüßung durch den Bundesjugendleiter, Michael Becker, dem Präsidenten des THW, Albrecht Broemme, dem parlamentarischer Staatssekretär, Dr. Günter Krings und dem Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach, Hans Wilhelm Reiners, fielen alle erschöpft in ihre Betten.
Am Donnerstag den 07. August fuhr die Jugend zum 80 km entfernten Schokoladenmuseum in Köln. Hier sah die Jugendgruppe während einer Führung echte Kakaobäume und wie aus den Früchten der Kakaopflanze Schokolade gemacht wird. Außerdem erfuhren die Mädchen und die Jungen anschaulich die gesamte Geschichte der Schokolade: angefangen von den Olmeken, Maya und Azteken bis zu den heutigen industriellen Produkten. Der Höhepunkt der Ausstellung war sicherlich der riesen Schokoladenbrunnen, an dem die Schokolade probiert werden durfte. Nach dem Ausflug im Schokoladenmuseum konnten die Teilnehmer des Zeltlagers sich auf der Lagerdisco austoben.
Am Freitagvormittag fuhren die Jugendlichen mit dem Polizeibus zum Forschungszentrum Jülich, welches zu einem der größten und bekanntesten Forschungszentren in Europa zählt. Die Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Energie, Umwelt und Medizin (z.B. Gehirnforschung). Nach einer Begrüßung durch Mitarbeiter des Forschungszentrums durften die Jugendlichen auf eine herzförmige Leiterplatte LEDs und Widerstände anlöten oder entschieden sich für die Chemie und ging in das Schülerlabor, wo 2 Experimente für die Jugendgruppen vorbereitet waren. Im Labor wurde die menschliche DNA in der Spucke durch chemische Reaktion sichtbar gemacht, diese konnten die Junghelfer anschließend in einem Gläschen mit Schraubverschluss mitnehmen. Beim 2. Experiment wurden mithilfe der chemischen Reaktion aus zwei Flüssigkeiten Alginatkugeln hergestellt, auch diese durften als Andenken mitgenommen werden.
Anschließend wurde eine Rundfahrt über das 2,2 km² große Gelände (so groß ist wie 300 Fußballfelder) unternommen. Dabei sahen sie das Jülicher Supercomputing Center, die Werksfeuerwehr und eine Vorführung der Hundestaffel der Objektsicherung.
Nach dem erlebnisreichen Besuch im Forschungszentrum ging die Jugend zum leckeren Abendessen „Gyrosteller mit angemachten Tomaten, Gurken, Kraut, Zaziki und Kräuterreis“, dem kulinarischen Höhepunkt des Zeltlagers.
Am Samstagvormittag blieb Zeit das Lagerleben zu genießen und Kontakte zu anderen Jugendgruppen zu intensivieren. Nach dem Mittagessen fand der Bundeswettkampf statt. Es galt, per Trümmersteg einen „Bach“ zu überwinden, im Kriechgang einen Mauerdurchbruch zu erstellen und mittels Holzbearbeitung ein Mühlrad zu bauen. Auf dieses wurde dann per Röhren- und Schlauchsystem quer über die Wettkampfbahn Wasser befördert und dadurch eine Fahne gehisst. In einer davon unabhängigen Spezialaufgabe trieben Gewichte über Umlenkrollen eine Uhr an, mit der das Veranstaltungsmotto „30 Jahre THW-Jugend, zurück in die Zukunft“ anschaulich gemacht wurde. Die unterfränkische Jugendgruppe aus Obernburg setzte sich mit einer Rekordzeit von 1h und 15 min gegen die Konkurrenz durch.
Mit einem Schwimmbadbesuch im Schlossbad und einem anschließenden Auftritt der Live Band Rheinsalz verbrachten wir den Sonntag.
Schwedenstühle aus Holz bauen war das Motto am 11. August. Diese klassischen Campingstühle, mit Sitzfläche und Lehne, die überall mit hingenommen werden können und vor der Benutzung einfach zusammengesetzt werden, sind nicht nur auf dem Bundesjugendlager vielseitig einsetzbar. Nachdem jeder aus unserer Jugendgruppe einen Schwedenstuhl gebaut hatte, gingen wir zum Abendessen und anschließend konnte nach Bedarf bei der 2. Lagerdisco abgetanzt werden.
Unseren vorletzten Tag verbrachten wir mit dem Bau von LED Lampen. Es wurden gemeinsam elektronische Bauteile gelötet, und mit Bohrmaschine, Säge, Feile und Schmirgelpapier das Gehäuse bearbeiten. Die fertigen LED Lampen durften natürlich auch von den Jugendlichen behalten werden.
Nachdem das Lunchpaket gegessen war, gingen die Betreuer und ein Junghelfer zum kreativen Schweißen. Dort ließen sie ihrer Kreativität freien Lauf, experimentierten mit den Baumaterialien und erschufen aus Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben, Federn und anderen Bauteilen interessante Kunstwerke. Schrottkunst kann eben sehr interessant sein.
Nach dem Abendessen fand die Verabschiedung statt.
Am Mittwoch ging es nach dem Lagerabbau und dem Reinigen des Zeltplatzes erschöpft und glücklich zurück nach Hause.